Porträt des Künstlers Edgar Degas

Edgar Degas

1834-1917

Bilder von anmutigen Tänzerinnen und bunten Theaterszenen stehen seit Mitte der 1860er Jahre im Zentrum von Degas Schaffen. Sie gehören in die Gruppe der Alltagsbilder, die das großstädtische Leben zeigen. In vielen Bilderfindungen übt Degas Kritik an der neuen modernen Welt. Durch ungewöhnliche Ausschnitte betont er in ihnen die Isolation des Einzelnen.

Der 1834 geborene französische Maler, der nach den Wünschen seiner wohlhabenden Familie eigentlich Jurist hätte werden sollen, hatte die alten Meister im Louvre und in den Museen Italiens studiert. Klassizistische Historienbilder und Porträts gehörten damals zu seinem Motiv- und Formenrepertoire. Erst die Begegnung mit Eduard Manet und den regelmäßigen Ausstellungen ab 1874 mit den Impressionisten wandelten seine Malweise. Jedoch sah er sich selbst nie als Vertreter dieser Stilrichtung und beharrte auf seiner Unabhängigkeit.

In seinem Oeuvre sind weder Landschaften zu finden noch arbeitete er mit der impressionistischen Farb- und Formzerlegung. Für Degas war immer der Mensch das beherrschende Thema seines Schaffens. Die Verbindung seiner Arbeiten mit denen der Impressionisten lag in dem Bestreben, den Augenblick festzuhalten. Sein Können, Bewegung darzustellen, beweist er in den dynamischen Bildern von Pferderennen und Ballettszenen. Durch raschen Pinselauftrag der pastellen Farben und zarten Konturlinien erfasst er sein Motiv. Degas künstlerische Basis war die Zeichnung, die wichtige Anregungen durch den japanischen Holzschnitt erhielt. Gleichbedeutend setzt er die Thematiken in der Malerei wie in der Grafik um.

Als Degas Augenlicht zum Ende seines Lebens immer mehr schwand, wandte er sich von der Malerei ab der Bildhauerei zu. Er modellierte Statuetten von Reitern und Tänzerinnen und blieb damit seinen vertrauten Motiven treu. 1917 verstarb Degas in Paris.

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