Paul Cézanne
1839-1906
"Ich male nicht einfach wie ich sehe, ich male wie ich fühle": Paul Cézanne (1839-1906) schuf mit seinen postimpressionistischen Bildern entscheidende Ausgangspunkte für die Malerei des 20. Jahrhunderts. Insbesondere Kubisten und Fauvisten wie Pablo Picasso und Henri Matisse führten ihre Kunst direkt auf Cézanne zurück. Als einer der ersten Maler veränderte Cézanne in seinen Gemälden bewusst Formate und Perspektiven, um besondere Lebendigkeit und Effekte zu erzielen.
Der Sohn eines kleinen Bankiers wurde am 19. Januar 1839 in Aix-en-Provence geboren. Die sehr späte künstlerische Anerkennung machte Cézanne Zeit seines Lebens finanziell abhängig von seinem Vater. Erschwerend kamen die Abweisungen der Pariser Ecole des Beaux-Arts und die stete Ablehnung der Salons hinzu und ließen ihn immer mehr zu einem menschenscheuen Einzelgänger werden. Das vom Vater gewünschte Jurastudium aufgebend, bildete er sich letztlich selbst als Autodidakt aus und schulte sich an den Werken Rubens, Delacroixs und Poussins. Häufig arbeitete er im Kreis der Impressionisten und stellte mit ihnen aus. Jedoch distanzierte er sich von deren Stil, da er eine "feste und dauerhafte Malerei" schaffen wollte, die nur in einigen Merkmalen, wie der Aufhellung der Palette und der atmosphärisch-flimmernden Farbigkeit, impressionistisch war.
Cézanne malte fast ausschließlich Landschaften der Umgebung von Aix-en-Provence, Stillleben und Szenen alltäglichen Inhalts, in denen er nicht die sichtbare Natur sondern das Wahrgenommene wiedergeben wollte. Er entwickelte eine neue Raum-, Form- und Farbauffassung, die für nachfolgende Malergenerationen richtungsweisend werden sollte. Zu Recht wird er als "Vater der Moderne" bezeichnet.
Die Bedeutung seiner Werke wurde erst nach seiner ersten Einzelausstellung in Paris 1895 erkannt. Es folgten weitere Ausstellungen und seine Bilder wurden zu hohen Preisen verkauft. Trotzdem zog er sich mehr und mehr zurück und seine Gesundheit verschlechterte sich zusehends. Auch seine Frau und sein Sohn, die beide in Paris lebten, konnten nicht mehr zu ihm durchdringen. Letztlich starb Cézanne einsam an einer Lungenentzündung in seinem Atelier in Aix-en-Provence am 22. Oktober 1906.
Dem "Mythos Cézanne" wurde bereits ein Jahr später in einer großen Gedächtnisausstellung mit 56 seiner Gemälde gedacht.
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