Antoni Tàpies
1923-2012
Der Spanier Antoni Tàpies war Begründer des Informel und einer der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler.
Malerei war bei ihm ein magischer Vorgang, eine Art Meditation, in dem er sich über Zeichen und Spuren dem Gegenständlichen näherte. Die wichtigste Farbe war das Schwarz, durch das das Licht neu erfahren wurde. Tàpies arbeitete mit dickflüssigem Farbauftrag und in die Farbe eingeritzten grafischen Strukturen, die seinen Bildern den Charakter alter, geheimnisvoller Mauern gaben. Sein druckgrafisches Werk schließt sich dabei eng an das zeichnerische an.
Fast alle Museen für Moderne Kunst widmeten ihm große Einzelausstellungen, die ihm weltweite Anerkennung und zahlreiche Auszeichnungen brachten - u.a. erhielt er von König Juan Carlos die Goldmedaille der Schönen Künste. In Barcelona befindet sich ein speziell Tàpies gewidmetes Museum.
Neben anderen Meistern der Materialgestaltung - Burri (BURRI), Fautrier, Wagemaker - nimmt Tàpies einen eigenen Platz ein, der seiner spanischen Landesart gemäß war.
Bei ihm ruft nicht der Reichtum der Farbe, sondern gerade seine karge Sparsamkeit das Erlebnis auf, das seinen Bildern Gestalt gibt. Seine Kunst ist daher auch nicht überschwenglich und klangvoll rauschend, sondern er gewinnt in strenger, fast düsterer Meditation seinem Material malerische Erlebnisinhalte ab.