Karl Otto Götz
1914-2017
Karl Otto Götz zählt zu den prominentesten Malern des Informel. Mit seinen Gemälden, Zeichnungen und Grafiken, die der Écriture automatique der Surrealisten nahestehen, erwies er sich als Meister der informellen Kunst.
Schwarz, Weiß und Grau prägen das Werk von K. O. Götz, ebenso die Themen Kontrast, Bewegung und Struktur. Die abstrakten Kompositionen setzte er mit breitem Pinsel, schnellen Bewegungen, verwischte sie mit einer Rakel und verband die Ebenen mit einem weiteren Pinsel neu.
Doris Schmidt schrieb 1957 in der FAZ: "Das Spontane wird in seiner Bedeutung des zeitlichen Ablaufs des Bildes am stärksten bei K. O. Götz sichtbar, der Vorgang des Malens bis an die Grenze des zeitlich Messbaren getrieben."
Die Schüler von Karl Otto Götz sind unfassbar erfolgreich: Gotthard Graubner, Sigmar Polke und vor allem Gerhard Richter. Nur ihr Lehrer K. O. Götz war lange kaum sichtbar.
Götz, der im Jahr 2014 seinen 100. Geburtstag feierte, erfährt derzeit eine rasant wachsende Wertschätzung durch Medien, Markt und Museen. Zuletzt ehrten ihn die Neue Nationalgalerie in Berlin und das Museum Küppersmühle für Moderne Kunst in Bonn mit einer umfassenden Retrospektive. Die Werke von Karl Otto Götz sind bei internationalen Ausstellungen sehr gefragt, weil sie bis ins Spätwerk außergewöhnlich modern, zugleich avantgardistisch sind und die Farben zu explodieren scheinen.
Karl-Otto Götz verstarb 2017 im Alter von 103 Jahren.