Corneille
1922-2010
Der niederländische Zeichner, Maler und Bildhauer, mit bürgerlichem Namen Cornelis Guillaume van Beverloo, wurde 1922 in Lüttich geboren. Während seines Studiums von 1940 bis 1943 an der Reichsakademie für Bildende Kunst in Amsterdam begann seine Freundschaft mit Karel Appel. Sie unternahmen zusammen Reisen und beteiligten sich gemeinsam an Ausstellungen. In Paris lernte er verschiedene Künstler kennen, u.a. Paul Klee und Joan Miró.
1948 gehörte Corneille zu den Mitbegründern der Künstlergruppe COBRA und war einer der maßgeblichen Illustratoren der gleichnamigen programmatischen Zeitschrift. Die Werke der Künstler dieser Gruppe wurden durch die Eindrücke des Zweiten Weltkrieges und der Nachkriegszeit beeinflusst.
1950 ließ Corneille sich endgültig zusammen mit Appel in Paris nieder. Die folgenden Jahre wurden geprägt von zahlreichen Reisen nach Zentralafrika, Asien und Südamerika. Besonders die Kuba-Reise beeinflusste seine Bildwelt, die sich von nun an auf das Frau-Vogel-Palme-Motiv konzentrierte. Corneille begeisterten immer wieder die Mythen, Glaubenslehren und die "primitive" Kunst der unterschiedlichen Völker.
Corneille ist berühmt für seine poetische Welt. Frauen, Katzen, Vögel und Pflanzen sind wiederkehrende Motive in seinem Werk, die er in sehr intensiver Farbigkeit malte. "Ich lebe mit Pflanzen, mit Katzen, ich lebe mit Vögeln, und ich lebe mit den Frauen - das ist meine Welt, die ich übersetze".
Bereits 1954 waren seine Arbeiten auf der Biennale in Venedig und fünf Jahre später auf der "documenta" in Kassel zu sehen. Fortan wurden sie fester Bestandteil von namhaften Museen und bedeutenden Privatsammlungen in der ganzen Welt. Bis zu seinem Tod im September 2010 lebte und arbeitete Corneille in Paris.