Martin Herler
Martin Herler wurde 1972 im oberpfälzischen Berching auf einem Bauernhof geboren, auf dem er heute, nach Stationen in München, Köln und London, mit seiner Familie wieder lebt.
Studiert hat er an der Ecole des Beaux Arts in Nantes und an der Akademie der Bildenden Künste in München, wo er sein Abschlussdiplom als Meisterschüler bei Professor Ben Willikens absolvierte. Doch während sein Lehrer mit puristischer Strenge menschenleere Räume in Grautönen malt, hat Martin Herler längst seinen eigenen farbenprächtigen Stil entwickelt, dessen magische Schönheit Tiefe und Vielschichtigkeit im Detail gewinnt. Die erfolgreiche Entwicklung vom einstigen Schüler zum unabhängigen Künstler beschreibt Martin Herler folgendermaßen: "Das ist so, als wenn man in die Wüste geht, um den Dschungel zu entdecken."
Seine Werke changieren zwischen historischen und allegorischen Themen, die sowohl in realistischer als auch in abstrakter Form ihren passenden Ausdruck finden. Martin Herler selbst findet seine Inspiration oft in alten Fotos, nach denen er im Internet und auf Flohmärkten stöbert. Seine Bilder erzählen Geschichten und manchmal auch Geschichte. So greift er in seinen verschwommenen "Fliehbildern" die flüchtige Ereignisverarbeitung unserer modernen Nachrichtenwelt auf.
Herler erschafft aus eigenen, fremden und kollektiven Erinnerungen Erlebnisbilder als rauschhaft intensive Farbvisionen. Die betörende Leuchtkraft seiner Farbmagie wird noch zur Vollendung gesteigert durch eine weich verschwommene Optik, die sagenhafte Effekte erzielt.
Hin und wieder haben sogar Schwarz-Weiß-Protagonisten innerhalb der Bilder ihre Auftritte, woraus sich ein spannender Dialog der Farbkomposition ergibt, der letztendlich mit seiner Harmonie verblüfft. Gleichsam entsteht bei Herler eine Verschmelzung von vorder- und hintergründiger Schönheit, die ebenso Inspiration aus dem Reichtum der Natur, wie aus den Tiefen des menschlichen Wesens schöpft.