Klaus Fußmann
Der Maler und Grafiker Klaus Fußmann, Jahrgang 1938, gehört zur ersten Riege der zeitgenössischen Künstler in Deutschland. Einen Namen machte er sich mit Landschaftsmalerei, Stillleben und Blumen, die durch Farbenpracht und expressive, fast ins Abstrakte abgleitende Formen beeindrucken. Er biete einen subjektiven, emotionalen Blick auf die Natur, dafür müsse er übertreiben: "Wenn es genau ist, ist es unendlich langweilig."
Zu seinem Œuvre gehören pastos gemalte Ölbilder, aber auch Radierungen, Lithografien, Linoldrucke und Aquarelle. In seinen Bildern entdeckt Klaus Fußmann die Gestalt der Blumen und Landschaften neu - wie in flüchtigen Träumen, in denen klare Strukturen und Umrisse miteinander verschmelzen, modelliert er einen regelrechten Blütenrausch und nutzt dafür die Pracht der Farben: "Keine Tinte ist so blau wie der Rittersporn und kein Feuer so rot wie die Geranie."
Gelting an der Ostsee bietet dem Künstler als Wohnort genug Motive, die er in ihrer Lebendigkeit auf Papier festhalten kann. Seine Gouachen sind ganz in der Tradition von Emil Nolde und Lovis Corinth, wobei Stängel oder Stamen der Blumen komplett in der wuchtigen Formsprache Fußmanns im Blütenmeer untergehen.
Viele renommierte Kunsthäuser zeigen seine Werke, 1996 durfte Fußmann als erster Künstler im Bundeskanzleramt Bonn ausstellen, von 1974 bis 2005 war er Professor an der Hochschule der Künste Berlin.